Die Google-Mutter Alphabet hat erstmals eine Anleihe in Europa begeben und damit eine der größten Emissionsoffensiven der letzten Monate angeführt. Das Unternehmen strebt mit seiner Debüt-Emission in Euro mindestens 2,5 Milliarden Euro an, um sich frisches Kapital zu sichern.

Ein entscheidender Faktor für die hohe Nachfrage ist der schwache US-Dollar, der zu Jahresbeginn massiv an Vertrauen bei Anlegern verloren hat. Dies hat dazu geführt, dass europäische Investoren verstärkt nach Alternativen suchen, um sich gegen Währungsschwankungen abzusichern. Alphabet nutzt das verbesserte Marktumfeld, um seine Kapitalkosten zu senken und gleichzeitig Spielraum für größere Aktienrückkäufe und Investitionen in Künstliche Intelligenz zu schaffen.

Die Anleiheemission ist in fünf Teile untergliedert und umfasst insgesamt 26 Tranchen, was eine ungewöhnlich hohe Anzahl für eine einzelne Emission darstellt. Die Laufzeiten reichen von vier bis 29 Jahren, mit anfänglichen Renditeaufschlägen zwischen 85 und 190 Basispunkten über Mid-Swaps. Analysten erwarten, dass sich die Spreads bei anhaltend hoher Nachfrage weiter verengen könnten1.

Bereits in den USA zeigte sich ein starkes Interesse der Investoren: Dort sammelten 15 Emittenten insgesamt 18,3 Milliarden US-Dollar ein, darunter auch eine 5-Milliarden-Dollar-Anleihe von Alphabet, die erste seit 2020. Die Emissionserlöse sollen für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden, darunter auch die Rückzahlung bestehender Schulden.

Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Anleihe auf Alphabets Finanzstrategie auswirkt und ob das Unternehmen weitere Schritte zur Kapitalaufnahme in Europa plant. Analysten beobachten die Entwicklung genau, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen des schwachen Dollars auf die globalen Finanzmärkte.